Jung sein und Altersvorsorge – Geht das zusammen???
Junge Menschen ahnen mehr als daß sie wissen, daß ihre finanzielle Situation im Alter einmal recht schwierig werden könnte. Bereits gehört haben sie, daß die gesetzliche Rente wahrscheinlich mal nicht reichen wird, um einen gesicherten Ruhestand zu erleben. Aber was heißt schon Alter, wenn man jung ist? Das scheint alles doch Lichtjahre weit weg zu sein. Erst hat man das Elternhaus verlassen, und nun soll man sich schon Gedanken um die eigene Rente machen? Die soeben erlangte Freiheit schon wieder mit einer Absicherung beginnen? Es ist schon schwer genug, überhaupt die nächsten Lebenspläne zu realisieren.
Fakt ist jedoch auch, daß es vielen jungen Menschen einfach an Geld fehlt, um etwas beiseite zu legen. Und wer an dieser Stelle dann auch noch Konsumverzicht predigt, wird gegen eine unüberwindbare Mauer reden.
Trotzdem ist es hoch interessant, was eine Studie des Versorgungswerkes „ Metall-Rente“ im vergangenen Jahr herausgefunden hat. Knapp zwei Drittel der für diese Studie befragten Jugendlichen befürworten eine automatische Sparregelung etwa ab Berufsbeginn. Dieser Zustimmungswert wächst sogar auf 90%an, würde die Sparregelung eine Art Ausstiegsoption und zudem noch Zuschüsse enthalten. Die junge Generation scheint sich so um eine eigene Entscheidung drücken zu wollen. In der Tat wird in Jugend- und jugendnahen Organisationen bereits seit längerem darüber diskutiert, ob private Altersversorgung nicht verpflichtend sein sollte. Zu diesen Überlegungen passen auch die Gedankenspiele der Politiker, einer obligatorischen betrieblichen Versorgung, die automatisch bei Eintritt in ein Unternehmen in´s Leben gerufen wird.
Allein die Tatsache der Pflicht zur zusätzlichen Vorsorge- würde diese auch noch so gering ausfallen- würde, so die Idee dahinter, dafür sorgen, das Jugendliche, Berufsanfänger und Studienabgänger schon früh an das Thema herangeführt würden. Und natürlich hätte der frühe Sparbeginn die Folge, daß sich über die Jahre- auch bei anfangs kleinen Einzahlungen- eine ordentliche Summe addieren kann.
Diese Erkenntnisse setzen aktuell auch unterschiedliche Anbieter in deren Produkten um: niedrige Einstiegsprämien, hohe Flexibilität innerhalb der Vertragslaufzeit, Ein- und Auszahlungsoptionen sowie die Verbindung mit unterschiedlichsten Fonds oder ETF´s. Ziel ist es, den jungen Leuten die Angst vor einer starren jahrelangen Vertragsbindung zu nehmen.
Ob nun Altersvorsorge mit einem Versicherungsprodukt oder anderen Vehikeln, wichtig ist es, die jungen Menschen überhaupt zu erreichen und ihnen zu vermitteln: Wer jetzt schon investiert, wird später in hohem Maße davon profitieren. Langes Warten und Zögern läßt die Rentabilität erheblich schrumpfen. Und spätestens, wenn mit Ende 50 die ersten Rechnungen zum Ruhestand beginnen und diese vielleicht noch mit Bekannten verglichen werden, wird man erkennen, daß sich Weitsicht in jungen Jahren auf jeden Fall lohnt. Doch auch wenn das Vermitteln dieser Erkenntnis zu den schwierigeren Aufgaben als Eltern gehört, sollten wir uns davor nicht drücken und unsere Kinder auf die unbedingte Notwendigkeit einer rechtzeitigen Vorsorge hinweisen.
Nicht von ungefähr, bezeichnete Albert Einstein den Zinseszinseffekt einmal als das achte Weltwunder. Schade nur, daß gerade diese Weltwunder so wenig Beachtung findet.